Phoenix Doku - Zum Schutz der Meere - Fischen ohne Reue
Wir essen zu viel Fisch: durchschnittlich fast 20 Kilogramm pro Kopf und Jahr. In den letzten fünf Jahrzehnten hat sich unser Fischkonsum verdoppelt + der weltweite Bestand halbiert.
Industrielle Schiffstrawler fischen die Meere leer. Jährlich landen riesige Mengen Fisch als Beifang in den Netzen. Und selbst das Futter für nachhaltige Aquakulturen kommt in der Regel – aus dem Meer. Wie kann man Fische schützen + sie trotzdem guten Gewissens essen? "plan b" hat findige Naturschützer gefunden, die dafür Ideen haben.
Eine Lösung kommt aus Andalusien. In einer nachhaltigen + ökologischen Fischzucht betreut der Biologe Miguel Medialdea eine Million Fische in Tausenden Hektar großen Teichen - direkt neben einem Naturschutzgebiet. Das Wasser kommt aus einem Fluss, ist reich an Nährstoffen, die Fische gedeihen hier beinahe wie in freier Wildbahn.
Die Wasserfläche ist zugleich Nist- + Rastplatz für 250 Vogelarten. Die fressen den Fisch + überschüssige Algen und sorgen so für eine schonende + natürliche Auslese. "Wir wollen hier zeigen, dass es möglich ist, ein Geschäft zu betreiben und trotzdem im Einklang mit der Natur zu bleiben", beschreibt Biologe Medialdea sein Konzept. Die Fische wachsen langsamer, haben dadurch eine andere Konsistenz + schmecken besser.
In GAuch in Deutschland denkt man an den Schutz der Fische + anderer Meeresbewohner. Im Thünen-Institut entwickeln Daniel Stepputtis und Isabella Kratzer intelligente Netze, um den Beifang zu reduzieren. So nennt man alles, was ungewollt im Netz landet: nicht nur zu kleine oder falsche Fische, sondern auch unter Naturschutz stehende Tiere wie der Schweinswal.
Immer wieder verheddern sich die Tiere in den Stellnetzen der Fischer in Nord- + Ostsee + verenden kläglich. "plan b" begleitet die Forscher beim Ausbringen speziell entwickelter "Sonarnetze", die die Wale unter Wasser erkennen - und somit "umschwimmen" können. "Wir können uns nicht über die Waljagd in Japan oder Norwegen aufregen + bei uns tatenlos zusehen", sagt Projektleiter Stepputtis.
Ausstrahlung am 09.02.2020 um 13:30 Uhr auf Phoenix
Musik: POPVIRUS Library